Jetzt wird es spannend: Denn so richtig offiziell ist eure Verlobung, wenn ihr die Anmeldung zur Eheschließung für eure standesamtliche Heirat erledigt habt. Dann steht der Standesamt-Termin und alles Weitere kann drumherum geplant werden. Aber wie heiratet man standesamtlich?
Wir haben euch hier alles Wichtige und Tipps rund um die Anmeldung der Eheschließung, den Termin zum Standesamt und die Standesamt-Unterlagen zusammengestellt.
Tipp: Schon ab etwa 150€ könnt ihr eure Hochzeitsausgaben versichern, damit ihr bei Stornierung, Umbuchung oder Schäden bei der Hochzeit abgesichert seid.
Dieser Artikel ist aufgeteilt in die Bereiche:
- Infos rund um die Anmeldung zur Eheschließung
- Ausstattung für die Standesamt-Heirat
- Zur standesamtlichen Hochzeit einladen
- Die standesamtliche Heirat festlich gestalten
- Die zivilstandsamtliche Trauung in der Schweiz
1. Infos rund um die Anmeldung zur Eheschließung
Standesamt-Termin
Die Anmeldung zur Eheschließung im Standesamt kann in Deutschland und Österreich üblicherweise frühestens 6 Monate im Voraus erfolgen – auf den Tag genau. Bei beliebten Terminen oder Locations soll es darum schon Brautpaare gegeben haben, die vor dem Standesamt die Nacht in einer Schlange verbracht haben.
Zu lange solltet ihr also nicht mit der Anmeldung im Standesamt warten. Gerade sehr begehrte Termine (Mai, Juli, August und „Schnapszahlen“ wie z.B. der 07.07.) sind sehr schnell vergeben. Seid also am Tag genau 6 Monate vor dem Wunschtermin frühzeitig vor Ort. Bei beliebten Terminen zur Sicherheit auch eine Weile bevor die Türen des Standesamtes sich öffnen. Hier heißt es oft Schlange stehen.
Wer Glück hat, kann bei seinem Standesamt frühzeitig einen Termin reservieren – das geht manchmal auch online oder ihr fragt telefonisch nach. Bisher bietet jedoch nicht jedes Standesamt diesen Service an.
Solltet ihr die Eheschließung im Standesamt zusammen mit der kirchlichen Trauung an einem Samstag durchführen wollen, informiert euch vor der Anmeldung, ob dies bei eurem Standesamt überhaupt möglich ist, denn nicht jedes Standesamt nimmt auch am Samstag Trauungen vor! Oft findet ihr schon viele Infos dazu auf der Webseite eures Standesamtes.
Termintipp: Falls ihr erst standesamtlich und danach kirchlich heiraten möchtet, legt die standesamtliche Trauung auf den Donnerstag (anstatt wie üblich auf den Freitag). Das erspart euch viel Stress, denn so bleibt am Freitag noch genügend Zeit für den Aufbau und die Dekoration der Location oder einfach für einen entspannten Tag vor der kirchlichen Trauung.
Viele Paare planen die zwei Trauungen sogar mit ein paar Wochen oder Monaten Abstand, um Stress zu vermeiden und um beide Momente so richtig schön genießen zu können.
Seid ihr euch unschlüssig, ob eure standesamtliche & kirchliche an einem oder unterschiedlichen Tagen stattfinden soll? – Unser Artikel Standesamt und Kirche an einem Tag oder getrennt? kann euch bei dieser Frage weiterhelfen!
Persönliche Anmeldung
Die Anmeldung kann nur persönlich vorgenommen werden (am besten vorher einen Termin beim Standesamt ausmachen, damit ihr nicht vor verschlossenen Türen steht). Die Anmeldung zum Heiraten erfolgt direkt beim Standesamt des Wohnortes eines der beiden Verlobten. Auch wenn ihr euch eine Trauung im Freien wünscht oder ihr eventuell ganz woanders heiraten möchtet, so ist das Standesamt vor Ort immer der erste Ansprechpartner. Bitte beachtet: Es fallen Gebühren an.
Falls ihr nicht beide Partner bei dem Termin zur Anmeldung der Eheschließung dabei sein könnt, dann benötigt ihr unbedingt eine unterschriebene Vollmacht des Partners. Schaut auf der Webseite des Standesamtes nach, ob es dazu einen Vordruck gibt.
Überlegt euch vor dem Standesamt-Termin eure Fragen und schreibt sie auf.
Aufgebot
Ein öffentliches Aufgebot auf dem Standesamt ist seit 1998 in Deutschland nicht mehr notwendig. Damit ist auch die Aushangpflicht entfallen. Zudem ist es keine Pflicht mehr Trauzeugen zu haben, auf Wunsch können jedoch bis zu zwei Trauzeugen offiziell eingetragen werden. Diese sollten volljährig sein und einen gültigen Ausweis vorlegen können.
Noch mehr Informationen gibt es in unserem Ratgeber zur standesamtlichen Trauung.
Unterlagen für’s Standesamt: Was braucht man zum heiraten?
Bei von Geburt an deutschen Staatsangehörigen, die volljährig sind und nicht im Ausland geboren wurden, sind die benötigten Unterlagen für die Anmeldung zur Eheschließung im Standesamt überschaubar.
Aber Achtung: Für alle anderen Fälle solltet ihr zuerst per Mail oder telefonisch bei eurem zuständigem Standesamt nach den erforderlichen Unterlagen fragen. Hier ist es meist komplizierter, welche Unterlagen mitgebracht werden müssen.
Tipp: Internationalen Paaren, Ausländern oder Kurzentschlossenen sind die bürokratischen Hürden in Deutschland manchmal zu groß – dann kann eine Eheschließung in Dänemark (weltweit anerkannt) die Lösung sein.
Folgende Unterlagen sind bei deutschen Staatsbürgern notwendig:
- Reisepass oder Personalausweis
- Beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister (nicht älter als 6 Monate)
- Erweiterte Meldebescheinigung, die den Familienstand, die Staatsangehörigkeit, die Religionszugehörigkeit und den Wohnsitz enthält – nur falls ihr nicht in der betreffenden Stadt gemeldet seid
Die Unterlagen für die Eheschließung müssen jeweils von beiden Verlobten gebracht werden.
Die erweiterte Meldebescheinigung bekommt ihr im Meldeamt, die beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister stellt euch das Standesamt eures Geburtsortes aus. Oft könnt ihr diese Unterlagen online beim betreffenden Amt anfordern. Tipp aus der Praxis: Vorsicht vor Abzocke bei externen Online-Anbietern – schaut genau hin, dass ihr wirklich auf der offiziellen Webseite der Stadt seid.
Achtung: Es kann ein paar Wochen dauern, bis die Abschrift bei euch ankommt, plant genug Zeit ein!
Weitere Unterlagen zur Hochzeit werden benötigt, wenn…
…einer von euch schon einmal verheiratet war.
Solltet ihr schon einmal geheiratet haben, verlangt das Standesamt zusätzlich ein aktuelle Abschrift aus dem Eheregister der letzten Ehe mit dem Auflösungsvermerk Scheidung/Tod (nicht älter als 6 Monate). Dies bekommt ihr in dem Standesamt, in dem die letzte Ehe geschlossen wurde.
…ihr gemeinsame Kinder habt.
In diesem Fall fordert das Standesamt von euch die Geburtsurkunde, in der beide Eltern eingetragen sind bzw. beglaubigte Abschriften der Vaterschaftsanerkennung.
…einer von euch nicht persönlich im Standesamt erscheinen kann.
Wenn einer von euch den persönlichen Termin nicht wahrnehmen kann, könnt ihr im Standesamt ein Formular bekommen, um eine Vollmacht zur Anmeldung der Eheschließung auszustellen.
…einer von euch keine deutsche Staatsbürgerschaft hat.
Es werden immer wieder generelle Aussagen gemacht, welche Unterlagen Ausländer für eine Hochzeit in Deutschland brauchen. Die gesetzliche Regelungen sind jedoch so unterschiedlich, dass eine generelle Aussage nicht sinnvoll ist. Informiert euch vorher unbedingt bei eurem Standesamt, welche Urkunden vorliegen müssen. Je nachdem in welchem Land die Urkunden ausgestellt wurden, müssen diese durch eine Apostille oder eine Legalisation bestätigt und von einem in Deutschland öffentlich beeidigten oder anerkannten Übersetzer in Deutsche übersetzt werden. Ggf. kann aber auch eine internationale Urkunde ausgestellt werden, die dann direkt gültig ist.
…einer von euch im Ausland geboren oder adoptiert wurde.
Hier solltet ihr auch direkt beim Standesamt nachfragen, welche weiteren Unterlagen benötigt werden. Auch hier gelten die zuvor genannten Anforderungen.
Fragt am besten bei allen Sonderfällen in eurem Standesamt konkret nach, welche Unterlagen ihr genau benötigt – dies kann je nach Fall und Standesamt unterschiedlich sein!
2. Ausstattung für die Standesamt-Heirat
Ein Stammbuch ganz nach eurem Geschmack
Die Standesämter haben meist eine kleine Auswahl Stammbücher (z.B. mit Stadtwappen) im Angebot, die ihr bei der Anmeldung zur Eheschließung erwerben könnt.
Wer ein personalisiertes Stammbuch oder etwa eins in der Hochzeitsfarbe haben möchte, findet online ein sehr großes Angebot.
Feierliche Stimmung dank Hochzeitskerze
Sofern ihr lediglich eine standesamtliche Hochzeit plant und auf die kirchliche oder freie Trauung verzichtet, zündet doch im Standesamt eure Hochzeitskerze an. Das romantische Ritual ist keineswegs auf die Kirche beschränkt.
Außerdem gibt es so viele schöne Exemplare, die euch am Hochzeitstag und auch später noch verzaubern und für schöne Erinnerungen sorgen wird.
Musik für die standesamtliche Trauung
Inzwischen ist es in vielen Standesämtern möglich, im Trauzimmer Musik abzuspielen. Besprecht dies mit dem Standesbeamten und stellt euch dann ggf. eine kleine Playlist zusammen.
Einzug, Trauung und Schluss kann auch bei der standesamtlichen Heirat mit Musik zelebriert werden.
Ein besonderes Highlight: Der Wedding Pen
Sandy von braut.TV zeigt euch in diesem Video, wie ihr den Moment der Unterschrift bei der standesamtlichen Trauung ganz besonders gestalten könnt:
Tipp, um mit den Hochzeitsausgaben wertvolle Punkte zu sammeln:
Nutzt den Start der Hochzeitsplanung zum Punkte sammeln!
Aktuell erhaltet ihr 30.000 Membership Rewards® Punkte als Willkommensbonus der American Express Platinum Card!
Das lohnt sich für die Flitterwochen: 15.000 Punkte könnt ihr z.B. für einen Flug nach Barcelona, Florenz oder Mallorca eintauschen. Mit 50.000 Punkten fliegt ihr sogar bis in die USA (zzgl. Steuern und Gebühren der Fluggesellschaft).
3. Zur standesamtlichen Hochzeit einladen
Nicht immer sind alle Hochzeitsgäste auch zum Standesamt eingeladen. Je nachdem, wie ihr eure Feier plant, solltet ihr die Hochzeitseinladungen entsprechend anpassen.
Tipps und Infos dazu haben wir in einem eigenen Artikel für euch.
4. Die standesamtliche Heirat festlich gestalten
Sollte die standesamtliche Trauung eure einzige Trauung sein, dann könnt ihr diese (nach Rücksprache mit dem Standesamt) auch wirklich schön festlich gestalten mit Ringwechsel, Musikern, Sandzeremonie, etc. – im ersten Gespräch solltet ihr das unbedingt klären, ob dies möglich ist und falls nicht ggf. ein anderes Standesamt aufsuchen.
Lest dazu am besten unseren ausführlichen Artikel.
5. Die zivilstandsamtliche Trauung in der Schweiz
In der Schweiz wird die Ehe auf dem Zivilstandsamt geschlossen.
Zuständig für die Durchführung des Ehevorbereitungsverfahrens ist das Zivilstandsamt am Wohnsitz der Braut oder des des Bräutigams. Da dort oft schon einige Personenstandsdaten vorhanden sind, solltet ihr euch zunächst dort informieren, welche Dokumente noch fehlen. Ihr stellt dann offiziell ein Gesuch beim Zivilstandsamt und müsst dazu das Formular „Vorbereitung der Eheschließung“ ausfüllen, die noch fehlenden Dokumente abgeben und danach noch persönlich bestätigen, dass ihr alle Voraussetzungen für eine Heirat erfüllt. Das Zivilstandsamt prüft danach das Gesuch und teilt euch schriftlich mit, ob die Heirat möglich ist.
Wird dem Gesuch zugestimmt, kann die zivile Trauung frühestens zehn Tage und maximal drei Monate nach Abschluss des Ehevorbereitungsverfahrens durchgeführt werden. Die zivile Trauung findet dann im Zivilstandsamt statt und ist öffentlich. Zu beachten ist außerdem, dass in der Schweiz zwei mündige, urteilsfähige Trauzeugen anwesend sein müssen.
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