Ihr seid auf der Suche nach Inspirationen in Sachen Hochzeitsbräuche? Wir haben für euch ein tolle Sammlung mit Traditionen und Bräuchen zur Hochzeit zusammengestellt – vom Klassiker Spalierstehen bis zu modernen Traditionen wie den Wedding Wands.
Einige Hochzeitsbräuche sind regional sehr unterschiedlich und werden teilweise auch anders bezeichnet. So heißt die Brautentführung beispielsweise in Niederbayern Brautverziehen und in Tirol Brautstehlen.
Welche Hochzeitsbräuche ihr bei eurer Hochzeit umsetzen möchtet, bleibt euch natürlich selbst überlassen. Bitte fühlt euch nicht zu irgendwelchen Traditionen gedrängt – es ist und bleibt EURE Hochzeit!
Unseren ausführlichen Artikel zu Bräuchen und Traditionen rund um die Hochzeit haben wir aufgeteilt in die Bereiche:
- Hochzeitsbräuche vor der Hochzeit
- Hochzeitsbräuche rund um die Kleidung
- Hochzeitszeremonien bei der Trauung
- Hochzeitsbräuche nach der Trauung
- Hochzeitstraditionen bei der Feier
- Hochzeitsbräuche nach der Feier
Passend dazu interessante Studienergebnisse der Kartenmacherei:
Tipp vorab: Hinterfragt die Traditionen – passen sie wirklich zu euch?
Hochzeitsfotograf Patrick erzählt hier, wie er verschiedenste Traditionen und individuelle Abwandlungen erlebt hat:
1. Hochzeitsbräuche vor der Hochzeit
Verlobung & Verlobungsfeier
Früher war der Hochzeitsbrauch der Verlobung noch wichtiger als er heute ist, weil vor Zeugen Vereinbarungen zur Ehe, Mitgift und Feierlichkeiten vertraglich und finanziell festgehalten wurden. Noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts durfte sich ein Paar erst nach der Verlobung gemeinsam in der Öffentlichkeit zeigen. Romantische Begegnungen jeder Art waren ohne dieses offizielle Eheversprechen ein Tabu.
Der Brauch des Verlobungsrings geht allerdings bis ins alte Rom zurück. Mit ihm versprach der Römer, seine auserwählte Frau zu heiraten und zu versorgen. Erst im 14. Jahrhundert kam das Versprechen der gegenseitigen Treue auf, das bis dahin nur die Braut leisten musste.
Der Lieblingsstein für den Verlobungsring ist nach wie vor der Diamant, der mit seinen Eigenschaften Reinheit, Seltenheit und Festigkeit die Werte der echten und wahren Liebe in sich vereint. Wenn für euch ein Diamantring in Frage kommt, könnt ihr euch in unserem Artikel über Eheringe mit Diamanten unsere besten Tipps und Empfehlungen holen.
Hochzeitstermin
In einigen Gegenden heißt es, dass man nur dann eine glückliche Ehe führen wird, wenn laut Hochzeitstradition bei zunehmendem Mond geheiratet wird. Denn bei abnehmendem Mond nimmt auch das Glück ab. Genauso sollte man bei aufgehender Sonne – also vor 12 Uhr – heiraten.
Ganz praktische Tipps zur Terminwahl erhaltet ihr unserem Blogartikel zu den besten Hochzeitsterminen.
Hochzeitslader oder Hochzeitsbitter
Den Hochzeitsbrauch des Hochzeitsbitters oder Hochzeitsladers kennt man in Deutschland in vielen Regionen unter sehr unterschiedlichen Namen. Hochzeitsbitter oder Hochzeitslader sind die wohl am gebräuchlichsten Bezeichnungen.
Der Hochzeitsbitter ist eine Person, die – wie es der Name schon vermuten lässt – die Gäste zur Hochzeit bittet bzw. einlädt. Dabei übergibt der Hochzeitsbitter bzw. Hochzeitslader nicht einfach so die Einladung, sondern spricht die Einladung auf lustige Art und Weise aus – oft auch mit althergebrachten Sprüchen.
In der Regel hat er oft lustige Accessoires bei sich, die den Gästen Lust auf die Hochzeit machen sollen und Spaß versprechen. Das sind z.B. ein geschmückter Bitterstock und alkoholische Getränke. Diese Tradition wird heute nur noch selten gelebt (meist in Bayern) und ist eine außergewöhnliche Idee für eure Hochzeitseinladung.
Polterabend
Vor der Hochzeit kommen Freunde und Verwandte der Braut, um Geschirr zu zerschlagen, denn Scherben bringen schließlich Glück. Außerdem soll der Lärm dieses Hochzeitsbrauches böse Geister fernhalten.
Allerdings darf kein Glas zerschlagen werden, denn Glas symbolisiert das Glück – und das soll ja heil bleiben.
Traditionell werden die Scherben vom Brautpaar mit einem verschönerten bzw. dekorierten Besen zusammengekehrt.
Unser Tipp für die Brautleute: Benutzt abschließbare Container für die Scherben. Es soll schon vorgekommen sein, dass Container nachts wieder ausgekippt wurden.
Außerdem können die Trauzeugen ein kleinen Programm oder Spielen für Unterhaltung auf dem Polterabend sorgen, aber auch die Feierlocation mit scherzhaften Dekoartikeln wie Babysachen verschönern.
In Norddeutschland gibt es auch die Polterabend-Tradition, dass die Brautschuhe festgenagelt werden, damit der Bräutigam nicht mehr davon laufen kann. In einigen Regionen überreichen um Mitternacht Freundinnen der Braut Schleier und Myrtenkranz und dem Bräutigam einen Anstecker aus Myrte für das Revers.
In unserer Plauderecke auf Facebook erzählte eine Braut, dass sich in Berlin die Kollegen am Abend vor der Hochzeit selbst zum Polterabend einladen. Wie ihr seht, es gibt wahnsinnig viele Möglichkeiten. Weitere Infos und Tipps dazu findet ihr im Artikel Polterabend – Tipps & Ideen.
Junggesellenabschied und Bridal Shower
Was in der Schweiz als Polterabend bekannt ist, heißt in Deutschland und Österreich Junggesellenabschied. Dabei feiern Braut und Bräutigam noch einmal als Ledige ausgelassen mit ihren Freunden. Natürlich haben wir zum JGA alle wichtigen Infos und Tipps für euch.
Beginnt am besten mit dem Artikel “10 Tipps für den perfekten Junggesellenabschied”.
Die Bridal Shower ist in Deutschland noch nicht weit verbreitet. Dieser trendige Hochzeitsbrauch hat seine Ursprünge in den Niederlande und den USA, wo es keinen Polterabend gibt.
Nach alter Tradition wurde eine Frau bei der für sie organisierten Brautparty mit allerlei Hausrat überschüttet, heute ist es eher ein Frauenabend vor der Hochzeit.
Tolle Inspirationen und Tipps findet ihr in unserem Blogartikel “Bridal Shower oder Brautparty – der ruhige Junggesellinnenabschied”.
Brautlied singen
In Österreich ist es Brauch, dass am Abend von den Brautjungfern oder weiblichen Verwandten vor dem Haus der Eltern der Braut das Brautlied als Abschied vom Leben bei den Eltern und als Jungfrau gesungen. Wir finden, das ist eine wunderschöne Tradition aus Österreich.
Hochzeitsnacht getrennt voneinander verbringen
Da mittlerweile die meisten Brautpaare vor der Hochzeit zusammen wohnen, bietet es sich an, zumindest die Nacht vor der Hochzeit traditionell getrennt zu schlafen.
So wird die Vorfreude auf den großen Tag gesteigert.
Meist übernachtet dann die Braut bei der Trauzeugin oder der Bräutigam beim Trauzeugen. Bei unserer Instagram-Umfrage kam heraus, dass über die Hälfte der Paare die Nacht vor der Hochzeit getrennt verbringt.
Die Braut aufwecken
Um die bösen Geister zu vertreiben, wird in Österreich am Hochzeitstag bereits ab 4 Uhr in der Früh Krawall vor dem Fenster der Braut gemacht. Von Böllerschüssen bis Blasmusik ist den ledigen Herren, die dann meist erst auf den Nachhauseweg sind, nichts zu laut.
Die Braut abholen
Auch ein Hochzeitsbrauch aus Österreich: Am Tag der Hochzeit holt der Bräutigam (ggf. mit seinem Gefolge aus Familie, Trauzeugen etc.) die Braut in ihrem Elternhaus ab. Dort werden ihm aber zunächst einige andere Damen “angeboten”, bis erst nach einigem Hin und Her die richtige Braut erscheint. So sollte früher die bösen Geister verwirrt werden.
Gemeinsam geht es anschließend zum Standesamt/zur Kirche, wobei auf dem Weg eventuell noch einige Straßensperren warten, bei denen das Brautpaar Aufgaben erfüllen muss. In manchen Teilen Deutschland erscheinen die “Wegelagerer” auf dem Weg zur Feierlocation – sozusagen als erste zu überwindende Hindernisse in der Ehe.
First Look vor der Trauung
Als „First Look“ bezeichnet man das erste Aufeinandertreffen von Braut und Bräutigam am Hochzeitstag. Dieser Moment ist deshalb so spannend, weil sich beide in ihren Outfits sehen und bestaunen können. War dieser Augenblick früher immer vor dem Standesamt oder der Kirche, gibt es heute noch viel mehr Möglichkeiten.
Mehr Tipps hierzu findet ihr im Artikel “First Look – so setzt ihr das unvergessliche Hochzeitsshooting um”.
Hochzeitsfotos
Fragt ihr eure Großeltern nach Hochzeitsfotos, werden sie euch nur sehr wenige zeigen können. Früher gab es nämlich für gewöhnlich nur ein Foto von den Brautleuten und der Gäste.
Heutzutage sind Hochzeitsfotos wichtiger und genießen einen größeren Stellenwert bei den Brautleuten. Brautpaare lassen sich oft den ganzen Tag vom Hochzeitsfotografen begleiten – vom Engagement Shooting über das Getting Ready bis zur Feier. Auch lustige Hochzeitsbilder werden immer beliebter.
Zunehmend in Trend kommt auch die Hochzeitsvideografie. Es ist doch ganz wunderbar, den schönsten Tag im Leben immer wieder in Bewegtbild anschauen zu können.
2. Hochzeitsbräuche rund um die Kleidung
Alt, neu, geliehen, blau
Ein alter englischer Brauch, den ihr sicher aus amerikanischen Filmen und Serien kennt, besagt, dass die Braut „Something old, something new, something borrowed, something blue (and a sixpence in her shoe)“ tragen soll – also “Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues”.
Das Alte und Neue symbolisiert bei dieser Hochzeitstradition den Übergang vom alten in das neue Leben. Das Geliehene soll man wie die Liebe und Freundschaft, für die es steht, sorgsam behandeln. Bei diesem Hochzeitsbrauch steht Blau für die Treue – Unsere top 10 Tipps für Something blue.
Etwas Altes und/oder Geliehenes könnte ein Schmuckstück sein oder ein geerbter Schleier. Neu ist sicher der einfachste Teil, etwa das Kleid und die Schuhe. Mit einem blauen Strumpfband erfüllt ihr den Spruch vollständig.
Mehr zum Hochzeitsbrauch lest ihr in unserem Blogartikel “Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehens und etwas Blaues”.
Pfennige im Schuh der Braut
Früher sparte die junge Braut schon als Mädchen Pfennige für den Kauf der Brautschuhe. Konnte sie sich dann sehr schöne Schuhe leisten, zeigte das, dass sie gut mit Geld umgehen konnte. Dieser Hochzeitsbrauch “and a sixpence in her shoe” wird aber üblicherweise nicht mehr angewandt.
Wir haben allerdings eine tolle Fotostory zu englischen Hochzeiten auf unserem Blog, wo dieser alte Hochzeitsbrauch zu sehen ist.
Strumpfband
Heutzutage ist das Strumpfband eher ein traditionelles Accessoire für die Braut, dass den Bräutigam begeistern soll. Will er an das Strumpfband seiner Angetrauten gelangen, geschieht das meist im Rahmen lustiger Hochzeitsspiele auf der Hochzeitsfeier.
Mehr Tipps zu diesem Hochzeitsbrauch und tollen Kaufempfehlungen lest ihr in unserem Blogartikel über das Strumpfband.
Brautkleid nicht selbst nähen
Wenn ihr abergläubisch seid, solltet ihr das Brautkleid auf keinen Fall selbst nähen. Das würde nämlich bedeuten, dass auch das Eheleben mühsam wird und ihr schwer arbeiten müsst.
Brautschleier
Der Brautschleider ist nach christlicher Tradition das Symbol der Jungfräulichkeit. Die Braut trug zur Hochzeit den Schleier, um sich vor bösen Geistern zu verstecken.
Einer anderen Erzählung zufolge herrschte im Mittelalter Frauenmangel. Deswegen wurden Frauen aus ihrem Elternhaus entführt und hinter einem Stoffschleier versteckt.
Rund um den Brautschleier gib es viele bekannte Traditionen, beispielsweise den Schleiertanz bzw. das Abnehmen des Schleiers um Mitternacht.
Laut unserer Instagram-Umfrage möchten über die Hälfte der Bräute einen Schleier tragen.
Brautschleier lüften
Traditionell trägt die Braut den Schleier vor ihrem Gesicht, bis der Ehemann ihn nach dem Jawort lüftet. Ein schönes Ritual, bei dem richtig zelebriert wird, wenn der Mann das erste Mal seine Liebste als Ehefrau sieht.
Der besondere Moment wird erst durch das Zurückschlagen des Schleiers perfekt – vielleicht ist ja auch dieses Hochzeitsritual reizvoll für euch (der Fotograf sollte dann unbedingt mit dabei sein!).
Falls ihr nicht sicher seid, welcher Schleier eurem Brautkleid passt, dann lest dazu unseren Artikel “Brautschleier – lang oder kurz?“
3. Hochzeitszeremonien bei der Trauung
Das Brautpaar steht eng beieinander
Werdende Eheleute stehen oder sitzen bei der Hochzeitszeremonie sehr eng beieinander, um ihre Zusammengehörigkeit nach außen zu zeigen und – so heißt es nach alter Hochzeitstradition – damit sich keine bösen Geister zwischen sie drängen können.
Aus diesem Grund werden die Stühle des Brautpaares öfter mit einer Blumengirlande oder glitzernden Spiegelscherben sowie roten Bändern verziert.
Brautstrauß
Nach alter Hochzeitstradition versuchte man auch mithilfe der Blumen und Accessoires im Brautstrauß böse Geister von der Braut abzulenken. Beispielsweise wurde eine sehr beliebte Kräuterart, der Rosmarin, nach der Hochzeit aus Brautstrauß genommen, eingepflanzt und von Ehefrau genauso liebevoll gepflegt wie die Ehe selbst. Man glaubte, je besser die Pflanze gedieh, desto besser war es um die Ehe bestellt.
Im 17. Jh. wurde der Rosmarin als “Brautblume” durch die Myrte ersetzt. Die Myrte war im alten Rom der Liebesgöttin Venus geweiht und galt als Sinnbild für Keuschheit, Fruchtbarkeit, Reinheit und Jungfräulichkeit.
Auch die Wahl der Farben wurde bewusst getroffen. Oft waren in einem traditionellen Brautstrauß rote Blumen zum Schutz der Braut vor bösen Geistern eingebunden. Je mehr Farben und Blüten der Strauß enthielt, desto abwechslungsreicher galt die Ehe.
Wusstet ihr übrigens, dass der Bräutigam traditionellerweise für den Brautstrauß zuständig war? Wir haben in unserer Brautstrauß-Galerie viele Inspirationen und Beispiele für euch zusammengestellt, egal ob nun Braut oder Bräutigam den Brautstrauß beim Florist des Vertrauens bestellt.
Achtet bei der Auswahl auch auf die traditionelle Bedeutung der Blumen.
Blumenkinder
Ein schöner Brauch ist es, dass beim Ein- und/oder Auszug aus der Kirche ein oder mehrere Kinder mit Blumenkörbchen vor dem Brautpaar gehen. Sie können dabei auch Blumen oder Blütenblätter auf den Weg des Brautpaares werfen. Fragt einfach Kinder im Verwandten- und Freundeskreis. Viele sind sicher sehr stolz, diese Rolle übernehmen zu dürfen – man sollte aber auch kein Kind dazu zwingen die Hochzeitstradition auszuüben, wenn es keine Lust hat.
Weitere Infos und viele Tipps dazu findet ihr in unserem ausführlichen Artikel über Blumenkinder.
Das Streuen der Blumen sollte dem Brautpaar Reichtum und Fruchtbarkeit bescheren. Dieser alte Hochzeitsbrauch reicht bis zur Römerzeit zurück.
Brautjungfern und Trauzeugen
Traditionell übernehmen Freundinnen der Braut diese Aufgabe. Die Brautjungfern sollen ähnlich wie die Braut gekleidet sein, um böse Geister zu verwirren und von der Braut abzulenken.
Mittlerweile gibt es aber immer mehr Brautjungfernkleider in bunten Farben.
Der Unterschied zur Trauzeugin liegt einzig darin, dass die Trauzeugin die Hochzeit mit ihrer Unterschrift bezeugt.
Während Trauzeugen in der Schweiz heute noch Pflicht sind, ist es in Deutschland eher ein Freundschaftsbeweis.
Die Trauzeugin unterstützt die Braut bei der Hochzeitsvorbereitung, während die Brautjungfer der Braut hauptsächlich am eigentlichen Hochzeitstag zur Seite stehen.
Das männliche Pendant ist der Trauzeuge bzw. Groomsman. Bisher hat sich diese Tradition in Deutschland aber noch nicht durchgesetzt.
Einzug in die Kirche oder am Trauort
War es noch vor Jahren so, dass ein Brautpaar gemeinsam Hand in Hand den Weg zum Altar beschritt, bringt heute – nach amerikanischer Hochzeitstradition – oft der Vater die Tochter zum Altar, wo der Bräutigam schon sehnsüchtig wartet.
Auf diese Weise will der Brautvater sich vergewissern, dass seine Tochter auch wirklich in “gute Hände kommt”.
Leider wird von einigen Pfarrern dieser Brauch zur Hochzeit nicht gerne gesehen, da er gegen die Frauenemanzipation sprechen könnte.
Plant ihr eine kirchliche Hochzeit, dann ist unser Artikel über unsere Top 10 der Kirchenlieder einen Blick wert, die auch beim Einzug gespielt werden können.
Zweite wichtige Aufgabe des Brautvaters ist übrigens die Brautvaterrede, wenn er sie halten möchte.
Sandzeremonie
Eine sehr schöne und romantische Ergänzung zur eigentlichen Hochzeitszeremonie ist die Sandzeremonie. Nach dem Tausch der Ringe wird diese zunächst erklärt: Braut und Bräutigam bekommen je eine Vase, die mit Sand gefüllt ist. Die Farbe des Sandes muss unterschiedlich sein, also beispielsweise Rosé für die Braut und Hellblau für den Bräutigam.
So entsteht ein ineinander verwobenes Sandmuster, dass die Verbundenheit und Zusammengehörigkeit des Brautpaares symbolisiert. Und die Vase ist ein wundervolles Erinnerungsstück an diese tolle Hochzeitszeremonie – wer mag, lässt sie noch individuell mit Namen und Hochzeitsdatum beschriften und erhält eine richtige Hochzeitsvase mit Erinnerungswert.
Mehr dazu lest ihr im Artikel “Die schönsten Tipps, Ideen & Beispiele für die Sandzeremonie”. Übrigens kennt man in einigen Regionen Deutschlands die Sandzeremonie als Brauch zum Polterabend.
Hochzeitsbaum pflanzen
Ein schöner Brauch für nachhaltige Freude ist das Pflanzen eines Hochzeitsbaumes. Das organisieren manchmal die Familie/Freunde oder auch das Brautpaar selbst.
Eheversprechen
Ein “Ja, ich will” ist ausreichend als Eheversprechen. Wollt ihr diese drei Worte persönlicher gestalten, könnt ihr ein individuelles Treueversprechen in eure Trauungszeremonie einbauen. Dies ist bei einer kirchlichen, einer standesamtlichen und erst recht bei einer freien Trauung möglich. Wendet euch am besten an euren Pfarrer oder Trauredner und besprecht mit diesem die Details.
In unserem Artikel zum Eheversprechen geben wir euch viele hilfreiche Tipps, damit dieser Moment besonders schön und romantisch wird.
Wedding Wands – Hochzeitsglöckchen
Wedding Wands sind ein neuer Trend aus den USA. Die Glückstäbchen bestehen aus kleinen Holzstäben, die mit bunten Bändern und kleinen Glöckchen verziert sind. Ertönt der Klang der kleinen Glöckchen, ist Gänsehaut garantiert. Da aber in den meisten Kirchen und Standesämtern Reis, Blumen und Konfetti nicht gerne gesehen werden, sind Wedding Wands eine einzigartige Alternative zum Feiern des Brautpaars.
Ganz nach dem Motto „Wave your wedding wand to wish them well, show them love by ringing your bell“, werden die Glücksstäbe zu jeder Gelegenheit umher geschwungen. Eine herzliche Idee ist es, die Blumenmädchen mit Wedding Wands auszustatten. Auch schon sehr kleine Kinder können die Glücksstäbe ohne erwachsene Hilfe fröhlich schwingen. Auf den Stühlen verteilt oder in einem hübschen Glas bereitgestellt, sind die Wedding Wands auch ein schönes Element in der Hochzeitsdekoration.
Im Etsy Shop gibt es diese hübschen Wedding Wands zu kaufen (50 Stück für ca. 36€).
Mehr Infos und Ideen zu Wedding Wands findet ihr in unserem Artikel Wedding Wands – ein zauberhafter Hochzeitsbrauch.
Ringtausch/Eheringe
Der Ring ist das Sinnbild für immerwährende Treue und Beständigkeit, weil er kein Anfang und kein Ende hat. Die Liebe eines Brautpaares soll genauso lange währen. Man trägt laut Tradition den Ehering am Ringfinger, weil durch diesen Finger die Vene zum Herzen verläuft. All unsere Tipps, Ideen und Empfehlungen zum Ringkauf haben wir in dem Artikel “Eheringe kaufen: Die besten Tipps und Infos” für euch zusammengefasst.
Für den Ringtausch wird meist ein Ringkissen genutzt, welches von den Trauzeugen oder Blumenmädchen gereicht wird.
Entdeckt hier die schönsten Ringkissen, Ringschalen und weitere Alternativen für den Ringwechsel.
Hochzeitskerze
Der Brauch der Hochzeitskerze geht auf den christlicher Brauch zurück, die Osterkerze zu entzünden. Die Eheleute beziehen ihr Licht und ihre Hoffnung aus Jesus Christus, der sie auf ihrem gemeinsamen Weg stärken und begleiten möchte.
Alles rund um den schon sehr alten Brauch der Hochzeitskerze erfahrt ihr in unserem Blogartikel über individuelle Hochzeitskerzen.
4. Hochzeitsbräuche nach der Trauung
Unmittelbar nach der Trauung ist es ein beliebter Hochzeitsbrauch zu testen, wie gut das frischgebackene Ehepaar zusammenarbeiten kann. Es gibt sehr viele Variationsmöglichkeiten der Traditionen, die auch mit den Hobbies des Paares zu tun haben können. Hier ein paar Beispiele:
Spalier stehen als Hochzeitsbrauch
Wenn das Brautpaar aus der Kirche oder dem Standesamt kommt, ist es auch üblich, dass Freunde, Arbeits- oder Vereinskollegen Spalier stehen. In einigen Regionen Deutschland ist das Spalierstehen auch als Hochzeitsbrauch vor der Trauzeremonie bekannt.
So schreitet das Brautpaar dann durch einen Gang mit z.B. hochgehaltenen Tennisschlägern, Reitpeitschen, Skiern, Schaufeln, etc. Bei dieser Hochzeitszeremonie entstehen oft sehr tolle Erinnerungsbilder.
Herz ausschneiden zur Hochzeit
Ein großes Herz wird auf ein weißes Bettlaken gemalt. Drumherum kann es auch mit den Namen des Brautpaares und/oder dem Hochzeitsdatum verziert werden.
Wenn das Brautpaar aus der Kirche kommt, halten zwei (am besten große) Personen das Laken hoch. Die Brautleute bekommen je eine Nagelschere in die Hand und müssen jetzt das Herz ausschneiden. Wenn das Herz ausgeschnitten ist, trägt der Bräutigam seine Braut hindurch.
Weitere Infos und Tipps dazu gibt’s in unserem Artikel Hochzeitsherz zum Ausschneiden.
Antennenschleife für die Hochzeitsautos
Um den den Weg zur und von der Trauung ranken sich einige Mythen: Begegnet die Gesellschaft einem Schornsteinfeger bedeutet dies Glück, einer Trauergesellschaft zu begegnen eher Unglück.
Ein Must Have für jede Hochzeit sind Antennenschleifen für die jedes Auto in der Hochzeitskolonne. Die bunt geschmückten Autos begleiten das Fahrzeug des Hochzeitspaares. Mit vergnüglichem Hupen und fröhlichem Winken wird auf die Hochzeitsgesellschaft aufmerksam gemacht und die feierliche Stimmung der Zeremonie macht ausgelassener Partystimmung Platz.
Mehr Ideen findet ihr hier: Autobänder und alternative Autoschmuck-Ideen plus DIY Antennenschleifen-Bastelanleitung.
Einen Baumstamm sägen
Auch dieser alte bayerische Brauch soll die Fähigkeit des frischgebackenen Ehepaares zur Zusammenarbeit testen. Dabei liegt ein nicht allzu dicker Baumstamm auf einem Sägebock vor der Kirche oder dem Standesamt. Wenn das Brautpaar herauskommt, muss es gemeinsam mit einer Säge (mit einem Griffe auf jeder Seite) den Baumstamm durchsägen. Vergesst nicht zur Hochzeit, den Sägebock zu schmücken.
Was ihr bei diesem Brauch alles beachten müsst, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Artikel zum Baumstammsägen zur Hochzeit.
Feuer löschen
Es wird ein kleines Feuer entzündet, zum Beispiel mit einem mit brennbarem Material umwickelten Metallreifen. Das Brautpaar muss dann entweder mit einer alten Feuerwehrspritze (wie sie bestimmt die örtliche Freiwillige Feuerwehr besitzt) oder einem Gartenschlauch das Feuer löschen. Hier sollte besser ein geübter Feuerwehrmann (oder -frau) zur Seite stehen. Und die Gäste stehen besser so, dass sie beim Löschen nicht alle nass gespritzt werden.
Dieser individualisierbare Feuerkorb gibt auch eine tolle Feuerschale ab und ist bei Amazon (ca. 165€) erhältlich. Außerdem kann mit diesem tollen Feuerkorb am Abend ein prima Lagerfeuer für die Hochzeitsgesellschaft gemacht werden.
Mehr zu diesem und anderen Hochzeitsbräuchen erfahrt ihr in unserem Artikel “9 bezaubernde Ideen für Rituale bei der freien Trauung”.
Helium-Ballons mit Wünschen
Die Helium-Luftballons werden oft nach der Trauung an die Gäste verteilt und auf ein gemeinsames Kommando in Anwesenheit des Brautpaares steigen gelassen. Idealerweise werden Glückwunschkarten angebracht und somit der Hochzeitsbrauch mit individuellen Wünschen oder gar Gutscheinen versehen.
ABER: Was viele nicht wissen ist, dass diese Tradition extrem schlecht für die Tier- und Pflanzenwelt ist. Allerdings gibt es wunderschöne Alternativen zum Heliumballon steigen lassen, die niemanden gefährden. Dazu weiter unten mehr.
Alles über den Brauch erfahrt ihr im Artikel Heliumballons Hochzeitsgrüße.
Baum pflanzen
Einen Baum zu pflanzen, gehöre zu den Aufgaben eine Mannes – so sagt man gemeinhin. Für viele Brautpaare ist es aber eine sehr alte Tradition, die am Tag der Hochzeit in die Feierlichkeiten eingebunden wird. Viele Paare pflanzen einen Baumsetzling im eigenen Garten, einen bestimmten Platz in ihrer Gemeinde oder nahe der Feierlocation.
Eine absolut coole und passende Geschenkidee haben wir bei unserem Partner Geschenke24 gesehen: Pflanzset Bonsaibaum (ca. 20€). Auf das die Liebe des Brautpaares so schön werde wie dieser Baum.
Hochzeitsbaum
Es gibt noch einen Hochzeitsbrauch mit ähnlichem Namen (nicht irritieren lassen): Nach alter bayrischer Tradition ist ein Hochzeitsbaum nämlich eine Erinnerung an die Eheleutepflicht, für Nachwuchs zu sorgen.
In der Regel wird ein Fichtenstamm vor das Fenster/Haus des Hochzeitpaares gepflanzt und mit Babysachen dekoriert. Die Spitze ziert meist eine Storchfigur und es gibt auch Accessoires, die auf die Hobbies des Brautpaares hindeuten. Das Hochzeitsdatum und die Namen der Eheleute sollte auch an einer Stelle festgehalten werden.
Tauben fliegen lassen
Als Symbol für Frieden und Glück passt das Freilassen der Turteltauben perfekt zur Hochzeit und begeistert große und kleine Gäste. Auch bei dieser Hochzeitstradition sollten unbedingt der Fotograf den besonderen Moment festhalten.
Wichtig: Auch wenn Tauben zur Hochzeit Tradition sind, möchten wir an dieser Stelle explizit darauf hinweisen, dass ihr euch einen guten Züchter sucht, wenn ihr bei eurer Hochzeit Tauben fliegen lassen möchtet. Denn nur dann sind die Tiere gut trainiert und finden den Weg wieder zurück!
Reis werfen oder Seifenblasen fliegen lassen
Einige Freunde bewerfen das Brautpaar, wenn es aus der Kirche oder dem Standesamt kommt, mit Reis. Der Reis steht bei diesem Hochzeitsbrauch für Fruchtbarkeit. In Asien ist Reis Lebensgrundlage und Glücksgarant – für Geld- und Kindersegen.
Zu klären ist aber vorher (mit dem Pfarrer, der Stadtverwaltung etc.), ob das Reiswerfen an der jeweiligen Lokalität erlaubt ist. Alternativ können auch schöne Rosenblätter oder biologisch abbaubares Konfetti verwendet werden, die wie ein Regen auf das Brautpaar prasseln.
Allgemeine Tipps & Verwendungsideen gibt’s im Artikel Seifenblasen zur Hochzeit.
Hochzeitsauto mit Blechdosen & Hochzeitskolonne
Auf dem Weg zur Location der Hochzeitsfeier muss ordentlich Krach gemacht werden. Eine hupende Kolonne und vorneweg das schicke Gefährt des Brautpaares. Für das standesgemäße Scheppern sorgen einige leere Blechdosen, die am Auto befestigt werden.
Der Lärm macht nicht nur Spaß, sondern vertreibt nach heidnischem Brauch auch böse Geister, damit es eine glückliche Ehe wird. Ähnlich verhält es sich mit dem Böllerschießen oder dem Hochzeitsfeuerwerk um Mitternacht.
Briefbox
Ein relativ neuer unter den Hochzeitsbräuchen hier in Deutschland ist die Briefbox. Sie kommt ursprünglich aus Australien. Dort gibt für gewöhnlich „nur“ Geldgeschenke zur Hochzeit. Dafür wird ein sog. „Wishing Well“ aufgestellt. Das ist eine wunderschön dekorierte Tonne oder Kiste, wo die Gäste ihre Briefumschläge einwerfen können.
“Wishing Well” kann man mit „Gute Wünsche für die Zukunft“ übersetzen, gleichzeitig aber auch mit „Wunschbrunnen“. In jedem Fall sollen den zukünftigen Eheleuten in jeder Hinsicht ihre Wünsche erfüllt werden.
Entdeckt tolle Ideen & besondere Designs für die Briefbox im Blog.
5. Hochzeitstraditionen bei der Feier
Wasser und trockenes Brot
Ein Hochzeitsbrauch aus der Schweiz: Das Brautpaar teilt sich nach der Trauung, wie von jetzt an auch im gemeinsamen Leben, symbolisch Wasser und ein Stück Brot mit Salz. Es wird meist vom Wirt der Hochzeitslocation gereicht.
Hochzeitssuppe essen
In vielen Gegenden Deutschlands wird traditionell nach der Trauung gemeinsam die Hochzeitssuppe genossen. Die klare Suppe (verfeinert mit Hühnerfleisch, Klößen oder was dem Brautpaar sonst schmeckt) ist der Auftakt für das Hochzeitsmenü.
Seinen Ursprung hat die Hochzeitssuppe in Bayern, wo sie noch vor dem Gang zum Altar gegessen wurde. Schließlich heiratet man nicht mit leerem Magen. Braut und Bräutigam mussten die Brautsuppe gemeinsam von einem Teller löffeln. Dabei waren auch die Zutaten der Brautsuppe von großer Bedeutung, beispielsweise galt das Gemüse als Symbol für Fruchtbarkeit.
Hochzeitsrede
Dieser Hochzeitsbrauch ist in fast allen Kulturen der Welt vorhanden: die Hochzeitsrede. Meist werden die Reden vom Brautvater, dem Brautpaar oder den Trauzeugen gehalten.
Besonders die Brautvaterrede ist meist sehr emotional und wird auch von vielen Gästen erwartet. Damit diese Hochzeitstradition auch wirklich zu einem schönen Moment auf der Hochzeit wird, haben wir ein paar Tipps zusammengeschrieben:
- Beispiele einer Hochzeitsrede
- Tipps für die perfekte Rede
- Ein professionelles Muster einer Hochzeitsrede
Über die Torte küssen
Beliebt in der Schweiz: Bevor das Brautpaar die Hochzeitstorte anschneidet, muss es sich über die (mehrstöckige) Torte hinweg küssen – natürlich bestenfalls ohne diese umzustoßen.
Hochzeitstorte anschneiden (und oberste Torte einfrieren)
Traditionell beginnt die eigentliche Hochzeitsfeier mit dem Anschneiden der Hochzeitstorte durch das Brautpaar. Alle Augen und Kameras sind auf das Paar gerichtet, wenn beide gemeinsam mit einem Messer die Torte anschneiden.
Die mehrstöckige Hochzeitstorte, die heute jeder kennt, geht auf eine englische Hochzeitstradition zurück, bei der die Gäste Kuchen mitbrachten, die übereinander zu einem hohen Turm aufgebaut wurde und das Brautpaar sich darüber küsste.
Oft wird auch die oberste Tortenetage eingefroren, damit man dann bei der Taufe des ersten Kindes oder am ersten Hochzeitstag noch einmal davon naschen kann.
Um die Hochzeitstorte ranken sich viele Mythen: Man sagt, wer die Hand beim Anschneiden oben hat, hat auch in der Ehe „die Hosen an“.
Außerdem legt man das Messer vor dem Anschnitt auf den Tisch und dann erst nimmt es das Brautpaar in die Hand. Angeblich trifft sonst denjenigen das nächste Unglück, der das Messer übergeben hatte.
Auf unserer Seite findet ihr noch mehr Informationen zum Anschneiden der Hochzeitstorte.
Sektgläser wegwerfen
Nach der Trauung werden die Hochzeitsgäste oft zum Sektempfang gebeten. Dem frisch verheirateten Brautpaar gebührt das erste Glas laut Tradition.
Wenn beide ihr Glas geleert haben, werfen sie es über den Rücken zu Boden. Scherben bringen ja bekanntlich Glück, allerdings keine Glasscherben, sondern nur Tongefäßscherben. Deshalb wird bei den meisten Hochzeiten auf diesen Brauch verzichtet, da Glasscherben auch ein Sicherheitsrisiko bedeuten!
Hochzeitsglocken läuten
Nichts sehen die Hochzeitsgäste bei einer Hochzeit lieber, als das sich küssende Brautpaar. Darum dürfen an diesem schönen Tag immer die Hochzeitsglocken geläutet werden – denn bei jedem Klingeln muss sich laut Hochzeitsbrauch das frischgetraute Paar küssen. Wie schön!
Kleine Hochzeitglöckchen, die auch super als Tischdekoration aussehen, gibt es etwa bei Amazon ab 6,95 €.
Auch auf russischen Hochzeiten besteht dieser romantische Brauch. Statt der Glöckchen, wird das Brautpaar mit lauten “Gorka”- Rufen zum Küssen aufgefordert. Mehr zu russischen Hochzeitsbräuchen findet ihr auch in unserer Fotostory “Eine kleine russische Hochzeit zum verlieben”.
Nicht zu verwechseln ist dieser Brauch mit den Hochzeitsglöckchen, den Wedding Wands, die wir weiter oben schon beschrieben haben.
Brautentführung
Am bekanntesten unter den Hochzeitsbräuchen ist sicherlich die Brautentführung, in einigen Teilen Deutschlands auch als Brautverziehen und Brautstehlen bekannt. Dieser Hochzeitsbrauch geht darauf zurück, dass wegen des Frauenmangels in früheren Zeiten sehr oft Frauen entführt wurden. (Im alten Sparta war die Frau nach einer gelungenen Entführungen mit dem Dieb verheiratet.)
Freunde oder Verwandte der Braut nutzen einen Moment, in dem der Bräutigam abgelenkt ist und entführen die Braut. In der Regel fährt man traditionell mit ihr in eine Kneipe oder ein Café in der Nähe. Nun ist es die Aufgabe des Bräutigams, seine Braut zu finden.
Bei einer Brautentführung sollten unbedingt folgende Punkte beachtet werden: Hat das Brautpaar im Vorfeld geäußert, dass die Entführung nicht gewünscht ist, sollte darauf verzichtet werden! Wenn die Entführung stattfindet, sollte es der Bräutigam aber nicht zu schwer haben – wenn sich die Suche der Braut über 2 Stunden hinzieht, kann das die ganze Feier zerstören.
And nice to know: Wenn die Braut den Brautstrauß bei ihrer Entführung mit sich führt, muss der Mann die Entführer nicht ausbezahlen. Deshalb sollten die Entführer immer zu zweit sein – einer entführt die Braut, der andere den Brautstrauß.
Noch mehr Tipps und Ideen für die Aufgaben bekommt ihr in unserem Artikel zur Brautentführung.
Brautstrauß werfen
Eine der bekanntesten Sitten und Bräuche zur Hochzeit: Alle unverheirateten weiblichen Gäste stellen sich oder tanzen im Kreis um die Braut, die dann mit verbundenen Augen den Brautstrauß über die linke Schulter in die Runde wirft. Die Tradition besagt, dass die Dame, die den Strauß fängt, die nächste Braut sein wird. Es gibt allerdings keine Statistik, die beweist, ob das wirklich stimmt.
Abwandlungen: Um den Strauß zu schonen, kann auch ein Zweitstrauß verwendet werden, den die Fängerin dann als Andenken behalten kann. Oder der Strauß wird gar nicht nicht geworfen. Statt dessen greift die Braut mit verbundenen Augen nach den im Kreis versammelten Damen.
Lustig ist auch, den Brautstrauß kurz vor dem Wurf in einen Plüschstrauß auszutauschen. Wie ihr einen solchen “Wurfstrauß” bastelt und wie ihr den Gag am Besten plant findet ihr in unserer Anleitung zum Wurfstrauß.
Diese Variation können dann der Gerechtigkeit halber auch die Herren spielen und das Strumpfband fangen – Emanzipation einmal anders.
Mehr Alternativen zum traditionellen Brautstrauß werden findet ihr auch in unserem Artikel Brautstrauß werfen mal anders!
Überreichen der Hochzeitszeitung
Oft wird im Vorfeld in mühevoller Arbeit von den Trauzeugen oder den engsten Familienangehörigen eine Hochzeitszeitung erstellt. Diese wird dann bei der Hochzeitsfeier dem Brautpaar feierlich übergeben. Weitere Exemplare können dann von den Gästen gekauft werden – der Erlös geht dann direkt an die frisch Vermählten.
Mehr Infos zur dieser Hochzeitstradition gibt’s in unserem ausführlichen Artikel “Die schönsten Ideen und Tipps für die Hochzeitszeitung”.
Brautwalzer/Hochzeitstanz
Traditionell eröffnet das Brautpaar den Tanz mit dem Brautwalzer, üblicherweise ein Wiener Walzer (evtl. solltet ihr vorab noch einen Tanzkurs belegen).
Wie auch bei anderen schon beschriebenen Hochzeitsbräuchen wird zum Schutz vor den bösen Geistern ein Gästekreis um die Braut gebildet.
Die Tanzfläche wird in der Regel für alle Gäste freigegeben, wenn der Bräutigam die Schwiegermutter und die Braut den Schwiegervater zum Tanz auffordert.
Manchmal muss die Braut auch erst mit allen männlichen Gästen tanzen, bevor sie mit ihrem Liebsten tanzen will. Und in Polen kaufen sich die Gäste einen Tanz mit dem Brautpaar. So wird mit dem eingenommenen Geld ein erster finanzieller Grundstock für das gemeinsame Leben geschaffen.
Wir haben in einem Blogartikel unsere besten Lieder für den Hochzeitstanz für euch aufgelistet. Auf geht’s zum Üben!
Vater-Tochter-Tanz/Mutter-Sohn-Tanz
Der zweite Tanz nach dem Eröffnungstanz gehört dann Braut und Brautvater sowie dem Bräutigam und seiner Mutter.
In unserem Blog haben wir die passenden Vorschläge für den Tanz mit Vater oder Mutter.
Hochzeitsmandel und andere Gastgeschenke
Die Tradition der Hochzeitsmandeln stammt aus den Mittelmeerländern, wo das Brautpaar seinen Gäste Glücksmandeln schenkte. Dafür wurden drei bis fünf Mandeln in ein kleines Tuch gebunden, das ein Stück des Brautschleiers sein sollte und deshalb oft aus Tüllstoff besteht.
Ein Give Away zum Schluss einer Hochzeitsfeier den Gästen mit auf den Weg zu geben, ist ein amerikanischer Brauch und wird immer beliebter in Deutschland.
Wir haben in einem ausführlichen Blogartikel unsere Top-30-Gastgeschenke für die Hochzeit beschrieben.
Gästebuch und Fotobox für Erinnerungen
Ein Gästebuch ist eine tolle Erinnerung für das Brautpaar. Es gibt unzählige Möglichkeiten zu dessen Gestaltung und es muss nicht immer ein typischer Spruch sein, mit dem sich die Hochzeitsgäste vererwigen.
Eine Idee, die immer beliebter wird, ist der Einsatz einer Fotobox. Mit den richtigen Accessoires gelingen im Handrumdrehen tolle Fotos, mit denen richtig lustige Erinnerungen verbunden sein werden.
Wir haben schon verschiedene Fotoboxen testen dürfen und einen ausführlichen Artikel zum Thema Fotoboxen in unserem Ratgeber.
Hochzeitsspiele
Hochzeitsspiele und andere Programmpunkte dienen zur Unterhaltung für Gäste. Schließlich ist eine Hochzeit ein fröhliches Zusammensein. Außerdem fördern die verschiedenen Spiele auch das Kennenlernen der Gästen untereinander und alle erfahren mehr über das Brautpaar.Es gibt unendlich viele Möglichkeiten Gäste und Brautpaar zu unterhalten.
Wir haben den Versuch gewagt, möglichst viele Hochzeitsspiele-Ideen für euch zu finden und sie dem Artikel für euch zusammen gestellt.
Hochzeitsstreiche oder Wohnung verschönern
Ein sehr umstrittener Brauch ist es, dass sich Freunde und Verwandte der Brautleute während der Feier heimlich wegschleichen, um die Wohnung des Brautpaares etwas zu „verschönern“. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Beliebt sind mit Wasser gefüllte Plastikbecher auf der Treppe, versteckte Schlüssel, Luftballons im Bett, versteckte Wecker, die im Laufe der Nacht einer nach dem anderen klingeln, Konfetti in der Wohnung, Wäscheleinen mit Babykleidung, ein Storch oder Kinderwagen auf dem Dach etc. Im Prinzip alles, was dem Brautpaar die Hochzeitsnacht erschwert.
Achtet aber darauf, dass das Ganze ein Spaß bleibt und übertreibt es nicht. Es soll nichts zerstört oder verschmutzt werden. Der ganze Schabernack sollte mit halbwegs wenig Aufwand zu beseitigen sein. Solltet ihr Bedenken haben, dass das Brautpaar solche kleinen Steiche nicht mit Humor aufnehmen kann, dann könnt ihr das Brautpaar z.B. mit Rosenblättern auf dem Bett und einem gekühlten Sekt im Kühlschrank überraschen.
Mehr zu besondere Ideen für Hochzeitsstreiche lest ihr in unserem Ratgeber.
Zeremonienmeister
Wenn ihr Angst habt, den Überblick zur verlieren, könnt ihr einen Freund bitten, das Amt des Zeremonienmeisters auf eurem Hochzeitsfest zu übernehmen. Der Zeremonienmeister ist zuständig für den organisatorischen Teil der Hochzeit und sorgt für einen reibungslosen Ablauf der Feier – von Begrüßung der Gäste über die Koordination der Dienstleister am Festtag bis hin zu Moderation der Hochzeitsfeier.
Weitere Informationen erhaltet ihr in unserem Blogartikel “Zeremonienmeister der Hochzeit – mehr als nur Moderation”.
Abschied mit 1000 Lichtern
Wunderkerzen für die Hochzeit sind ein krönender Abschluss der Hochzeitsfeier. Die Gäste verabschieden mit den Wunderkerzen das Brautpaar und lassen den Abend traumhaft ausklingen. Ihr könnt die Wunderkerzen an der Hochzeit auch als Fotohighlight einplanen.
Weiter zauberhafte Momente für den Einsatz findet ihr in unserem Blogartikel Wunderkerzen zur Hochzeit – Die 5 wichtigsten Regeln.
Versprechen der Freunde
Am Ende des Hochzeitsfestes tragen die Freunde des Bräutigams die Braut und die Freundinnen der Braut den Bräutigam hinaus. Das soll bedeuten, dass die Freunde auch nach der Hochzeit immer für das Ehepaar da sein werden.
6. Hochzeitsbräuche nach der Feier
Türschwelle nicht berühren
Wenn die Braut nach der Hochzeit zum ersten Mal ihr neues Heim betritt, darf sie die Türschwelle nicht berühren. Denn dort lauern die bösen Hausgeister. Der Bräutigam hat also die Aufgabe, seine frischgebackene Ehefrau über die Schwelle zu tragen.
Morgengabe
Bei diesem Hochzeitsbrauch macht der Bräutigam seiner frisch angetrauten Frau am Morgen nach der Hochzeit ein Geschenk. Heute ist es üblich, dass auch die Braut ihren Bräutigam beschenkt und beide diese kleine Hochzeitszeremonie umsetzen. Wer möchte, übergibt das Geschenk auch schon am Morgen der Hochzeit, falls es etwas ist, das der Partner am Hochzeitstag tragen soll.
Mehr Infos zum Brauch und Geschenktipps findet ihr im Artikel “Morgengabe – Unsere Top 10 Ideen für Geschenke an den Partner”.
Brautstrauß trocknen
Nach einem Hochzeitsfest voller toller Erlebnisse, überwältigender Emotionen und lustiger Momente wünscht sich jedes Brautpaar der Tag würde ewig dauern. Aus diesem Grund legen Brautleute heutzutage auch viel Wert auf tolle Fotos, engagieren einen Hochzeitsvideografen und freuen sich über ein liebevoll gefülltes Gästebuch.
Um die Blumenpracht der Hochzeit zu erhalten, kann die Braut ihren Strauß konservieren und noch lange als Erinnerung an den wohl schönsten Tag im Leben aufbewahren. Das klingt interessant?
Dann schau bei unserem DIY-Artikel zum Brautstraußtrocknen auf unserem Blog.
Flitterwochen
Sehr beliebt bei Brautpaaren sind die Flitterwochen oder auch kürzere Flittertage (Minimoon) direkt nach der Hochzeit, um sich vom Planungs- und Feierstress zu erholen. Doch wisst ihr eigentlich woher das Wort “flittern” stammt? Es hat seinen Ursprung im Mittelhochdeutschen, wo “vlittern” soviel wie flüstern, kirchern oder kosen heißt. Das ist doch sehr passend!
Übrigens sind die Flitterwochen nicht mit dem Honeymoon, den ersten Monat der Ehe, zu verwechseln. Angeblich tranken die Frischvermählten jeden Abend während des ersten Monats ein Glas Honigwein. Das sollte dabei helfen, Hemmschwelle zu überwinden und einander näher zu kommen. Wie bereits weiter oben erwähnt, durfte das Brautpaar noch bis Anfang des 20. Jahrhundert vor der Hochzeit kaum miteinander allein sein. Der Honeymoon ist keine amerikanische Erfindung.
Ihr findet zum Thema Flitterwochen viele Tipps in unserem Ratgeber.
Dankeskarte
Dankeskarten sind eine schöne Erinnerung für eure Hochzeitsgäste und als Hochzeitsbrauch sehr beliebt. Ihr habt mit den Dankeskarten nach der Hochzeit als Brautleute die Chance alle Erlebnisse in Ruhe Revue passieren zu lassen und ein paar persönliche Worte an eure Lieben zu richten. In den meisten Kartenshops kann man alle Hochzeitskarten von der Einladung über die Menükarte bis hin zur Dankeskarte im gleichen Stil bestellen.
Mehr Tipps zu Dankeskarten könnt ihr in unserem Ratgeber nachlesen.
Internationale Hochzeitsbräuche
Weitere wunderbare Hochzeitsbräuche aus aller Welt könnt ihr in unserm Artikel “Die schönsten internationalen Hochzeitsbräuche” kennenlernen.
Unsere Buchempfehlungen zu Hochzeitstraditionen:
- Brauers, Peter (Author)
- M. Ikels, P. Tien, S. Trampler (Author)
Diesen Artikel bei Pinterest merken
Weitere interessante Artikel:
- Hochzeitsspiele für die Gäste und das Brautpaar
- Das Kirchenheft für die Hochzeit gestalten
- Mit diesen Gastgeschenken begeistert ihr eure Gäste!
- Der Hochzeitsknigge – hilfreich gegen peinliche Situationen
- Hochzeitsplaner verraten: Das sind die 9 beliebtesten Hochzeitstraditionen
- Das Liebesschloss zur Hochzeit – ein schöner Brauch
- Must Have: 5 bezaubernde Ideen für Aufkleber zur Hochzeit
- Schuhsticker zur Hochzeit für Braut und Bräutigam
- 10 emotionale Wege für ein Gedenken an Verstorbene bei der Hochzeit
- DIY: Freudentränen-Taschentücher basteln
- Hochzeitsritual/Hochzeitsspiel: Streitbox zur Versöhnung beim ersten Ehestreit
- In Karlsruhe freie Redner und Trauredner finden