Keine Panik! Ein lockeres Gespräch zum Kennenlernen von Brautpaar und Pfarrer/in – so solltet ihr das Traugespräch sehen.
Ihr führt es mit dem Pfarrer, der euch auch kirchlich trauen wird und könnt so eine persönliche Beziehung zu dieser wichtigen Person eurer Hochzeit aufbauen. Wie das Traugespräch genau verläuft, hängt natürlich vor allem an den beteiligten Personen.
Trotzdem haben wir hier einige grundsätzliche Aspekte und Fragen rund um das Traugespräch, evangelisch wie katholisch, zusammengestellt. So wisst ihr in etwa, was euch erwartet.
Diesen Artikel haben wir aufgeteilt in die Bereiche:
- Traugespräch: Ort und Zeit
- Traugespräch – warum und wozu?
- Welche Papiere braucht ihr für das Traugespräch?
- Ehevorbereitungsprotokoll und Fragen des Pfarrers
- Traugespräch – Fragen des Brautpaars
1. Traugespräch: Ort und Zeit
Das Traugespräch findet in der Regel etwa drei bis vier Monate vor der Trauung statt und ist oft in bis zu drei Termine aufgeteilt. In jedem Fall solltet ihr mindestens zwei Stunden dafür einplanen.
Meist trefft ihr euch mit dem Pfarrer zum Traugespräch im Pfarrhaus oder der Pfarrer besucht euch Zuhause.
Ganz wichtig: Habt keine Angst vor Bibelfragen und geht ganz entspannt an das Traugespräch heran!
2. Traugespräch – warum und wozu?
Oft ist das Traugespräch die erste Begegnung zwischen Brautpaar und Pfarrer – der perfekte Anlass sich entspannt kennen zu lernen und “eine Beziehung” aufzubauen.
Schließlich möchtet ihr eine möglichst persönliche Trauung, für die der Pfarrer sich zunächst ein Bild von euch machen muss.
Zweiter wichtiger Anlass für das Traugespräch: Die Planung eurer Trauung.
Wie soll der Ablauf sein, was habt ihr für Wünsche und besondere Vorstellungen? Vielleicht möchten sich Freunde und Familie beteiligen.
Am besten ihr macht euch dazu bereits vor dem Traugespräch Gedanken – mehr dazu lest ihr unten bei den Fragen des Brautpaars.
In der katholischen Kirche dient das Traugespräch – ähnlich wie der Ehekurs (sog. Ehevorbereitungskurs) – auch der Einführung in das katholische Verständnis der Ehe als Sakrament und der Begleitung der Kirche bei diesem wichtigen Lebensschritt. Mehr Informationen und ein interessantes Interview zum Traugespräch findet ihr auf katholisch.de.
3. Welche Papiere braucht ihr für das Traugespräch?
Welche Papiere ihr für das Traugespräch benötigt, hängt davon ab, ob ihr evangelisch oder katholisch getraut werdet.
Traugespräch evangelisch
Bringt folgende Papiere zu eurem Traugespräch beim evangelischen Pfarrer mit:
- Personalausweis/Reisepass
- Das entscheidende Formular heißt in der evangelischen Kirche Trauanmeldung. Oft könnt ihr dieses vorab herunterladen oder beim Pfarramt anfordern. Gegebenenfalls füllt ihr die Trauanmeldung auch beim Traugespräch gemeinsam mit dem Pfarrer aus.
- Tauf- und Konfirmationsschein bzw. Eintrag ins Familienstammbuch (Taufschein erhältlich beim Taufpfarramt)
- Bestätigung, dass die Trauung beim Standesamt angemeldet ist (wird vom Standesamt ausgestellt) bzw. Heiratsurkunde, wenn die Trauung auf dem Standesamt bereits stattgefunden hat
- Bei Trauung außerhalb eurer Gemeinde: Erlaubnisschreiben/Dimissoriale
- Nice to have: Eure Tauf- und Konfirmationssprüche
Traugespräch katholisch
Folgende Papiere werden zum Traugespräch beim katholischen Traugeistlichen verlangt:
- Personalausweis/Reisepass
- Das entscheidende Formular heißt in der katholischen Kirche Ehevorbereitungsprotokoll. Gegebenenfalls könnt ihr dieses vorab beim Pfarramt anfordern oder herunterladen. Oft wird das Ehevorbereitungsprotokoll auch beim Traugespräch gemeinsam mit dem Pfarrer ausgefüllt.
- Taufschein (nicht älter als ein halbes Jahr) – erhältlich beim Taufpfarramt
- Bescheinigung, dass beide Partner ledig sind – erhältlich beim Pfarramt bzw. Einwohnermeldeamt
- Nachweis der Firmung (kann auch nachgeholt werden)
- Bestätigung, dass die Trauung beim Standesamt angemeldet ist (wird vom Standesamt ausgestellt) bzw. Heiratsurkunde, wenn die Trauung auf dem Standesamt bereits stattgefunden hat
- Bei Trauung außerhalb eurer Gemeinde: Traulizenz/Entlassschein
- Nice to have: Eure Tauf- und Firmsprüche
Achtung: Ihr braucht zwei Trauzeugen (Alter und Konfession spielen keine Rolle) – zum Traugespräch solltet ihr am besten schon wissen, wer das sein soll.
4. Ehevorbereitungsprotokoll und Fragen des Pfarrers
Natürlich stellt jeder Pfarrer andere Fragen. Grundsätzlich könnt ihr euch aber an folgenden Fragen und Themen orientieren und euch ggf. darauf vorbereiten:
- Wie habt ihr euch kennen gelernt und verliebt? Was habt ihr Wichtiges zusammen erlebt?
- Wie sieht euer Werdegang aus? Welche Hobbies/Interessen habt ihr?
- Welches Verhältnis habt ihr zu euren Familien?
- Was mögt ihr am anderen? Was stört euch?
- Wie sieht für euch eine gute Ehe aus?
- Was wünscht ihr euch für die gemeinsame Zukunft? Wie stellt ihr euch eure Ehe vor?
- Warum ist eine kirchliche Trauung für euch wichtig?
- Möchtet ihr Kinder bekommen und diese christlich erziehen? (Insbesondere für die katholische Kirche wichtig)
Unser Tipp: Erzählt ganz ungezwungen von euch mit erinnerungswürdigen Anekdoten, für euch bedeutsamen Einzelheiten und persönlichen Gedanken. Umso persönlicher wird auch die Trauung!
Für das katholische Traugespräch solltet ihr am besten schon wissen, ob ihr euch einen Wortgottesdienst oder eine Eucharistiefeier (Heilige Messe mit Wandlung und Kommunion) wünscht.
Außerdem wird euch wahrscheinlich ein sogenanntes “Eheseminar” ans Herz gelegt – das klingt schlimmer, als es ist. Informiert euch dann einfach unvoreingenommen darüber. Oft wird es in Form eines Wochenendseminars in Kleingruppen angeboten. Ihr tauscht euch mit anderen Paaren aus, sprecht über Ehe und Familienleben, Rechtsfragen und Finanzplanung. Ein interessantes Video zum Eheseminar bietet etwa das Erzbistum Köln. Wo Ehekurse in den kath. Bistümern angeboten werden, könnt ihr auf katholisch.de nachschauen.
Idealerweise schaut ihr euch auch die wichtigen Fragen vor der Ehe an und besprecht diese gemeinsam.
5. Traugespräch – Fragen des Brautpaars
Die möglichen Fragen des Brautpaars beziehen sich vor allem auf den Ablauf der Trauung. Besprecht als Paar vorab, was ihr euch vorstellt und fragt den Pfarrer, ob und wie sich eure Vorstellungen realisieren lassen.
Am besten ihr informiert euch vorher zum Ablauf einer evangelischen bzw. katholischen Trauung, so ist es einfacher die persönlichen Vorstellungen einfließen zu lassen.
Wichtige Themen sind:
- Einlauf: Wer geht vor? Lasst in jedem Fall genug Platz, damit der Fotograf Bilder von euch im Gang machen kann und ihr nicht von Pfarrer verdeckt werdet.
- Musikwünsche: Welche Lieder dürfen auf keinen Fall fehlen? Gibt es musikalisch begabte Angehörige, die den Gottesdienst mitgestalten möchten? Generelle Wünsche zur musikalischen Gestaltung? Welche Lieder soll die Gemeinde singen (Hörbeispiele)? Soll es ein Kirchenheft geben und wer gestaltet es?
- Blumenschmuck: Was ist möglich bzw. gewünscht? Sind an einem Tag mehrere aufeinander folgende Trauungen geplant, ist es gut, wenn sich die Paare absprechen. Nach der Trauung bleibt der Blumenschmuck üblicherweise in der Kirche für den Sonntagsgottesdienst.
- Trauversprechen: Möchtet ihr euch ein individuelles Eheversprechen geben? Inwieweit ist das nach den Vermählungsworten möglich?
- Der Teil “Sie dürfen die Braut jetzt küssen” ist nicht obligatorisch. Sprecht also ab, ob und wann der Pfarrer dieses Ritual aufnehmen soll.
- Trauspruch: Habt ihr Favoriten/ bereits einen Spruch ausgewählt? Hier findet ihr einige Beispiele aus dem Neuen Testament und dem Alten Testament.
- Sollen Familie oder Freunde am Gottesdienst beteiligt werden?
- Wofür soll die Kollekte (Geldsammlung am Ende des Gottesdienstes) verwendet werden?
- Wie soll der Einzug vonstatten gehen? Hört hier in die Top 10 der Kirchenlieder rein.
- Sind Foto- und Videoaufnahmen möglich und von welchem Standort aus?
- Ist ein Sektempfang im Anschluss an den Gottesdienst vorgesehen und möglich?
- Bis wohin kann das Hochzeitsauto vorfahren?
- Dürfen Blumenblätter/Reis gestreut werden? Sind Seifenblasen eine Alternative?
Sprecht offen alle Ideen/Wünsche an, die ihr zu eurer Trauung habt!
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